Frank Nārada Ziesing
śūnyo ’haṃ naiva vastv asti
na me kiṃ cid apekṣyate |
sarvatra śūnyatā nāntaṃ
śūnyatāyai namo namaḥ || 1 ||
Nichts bin ich, noch existiert ein Ding
nichts wird von mir erwartet.
Überall Nichts, endlos,
Verneigung vor dem Nichts, Verneigung.
śūnyaḥ nom sg m nichts aham ich na nicht eva wahrlich vastu nom sg n Ding, Sache asti 3 sg präs existiert, ist na nicht me mein kiṃ cid was auch immer apekṣyate apa√īkṣ 3 sg präs pass sarvatra überall śūnyatā nom sg f Nichtsheit, Leere na nicht, ohne antam nom sg n Grenze śūnyayai dat sg f der Nichtsheit namaḥ nom sg m Verneigung namaḥ Verneigung
ṛtaṃ mahā-divya-layaḥ
kramaḥ syandayate sadā |
dina-rātri-svabhāvena
sukhaṃ svāsthyaṃ ca vardhate || 2 ||
Ṛtam, der große göttliche Rhythmus,
sein Lauf fließt immerdar.
Durch seine Natur von Tag und Nacht
wachsen Freude und Gesundheit.
ṛtasya mārge saṃtiṣṭhan
dina-rātri-vidhānataḥ |
ṛta-jānandam āpnoti
tasmai nama ṛtāya ca || 3 ||
Wer auf dem Pfad des Ṛtam wandelt,
gemäß der Ordnung von Tag und Nacht,
erlangt die Glückseligkeit, die aus Ṛtam entspringt,
vor diesem Ṛtam Verneigung.
Dieser Vers ist als Erweiterung einer Pūjā gedacht
Oṃ bhūmi-devi namas tubhyaṃ
sarva-saṃbhārakāriṇi |
tvaṃ jagaddhātri me dhehi
dhyāna-gaṃbhīratāṃ śubhām || 4 ||
O Erdgöttin, Verneigung dir, Hervorbringende aller Dinge.
Du Trägerin der Lebewesen, gebe mir segensreiche Meditationstiefe.
Ebenfalls Erweiterung der Pūjā
dvāra-pālāḥ sura-śreṣṭhāś
cintā-dvārasya rakṣakāḥ |
aśubhaṃ na praveśāya
śubhaṃ mārgaṃ pradarśakāḥ |
bhāva-saṃśuddhaye yuktā
manaḥ-prasāda-hetavaḥ |
namo vo dhyāna-dvārasya
saṃrakṣebhaḥ sadā śubhāḥ || 5 ||
O ihr Türwächter, beste der Himmlischen,
Beschützer des Eingangs zu den Gedanken.
Um dem Unguten keinen Eintritt zu gewähren,
zeigt ihr den segensreichen Weg auf.
[Ihr seid] gerüstet für die Reinigung des Gemüts,
[ihr seid] Ursache der Gnade des denkenden Geistes.
Verneigung euch, den Beschützern der Pforte
zur Meditation, stets segensreich.
Ebenfalls Erweiterung der Pūjā
namas te vāstu-puruṣa
sarva-saukhya-pradāyaka |
sneha-śānti-prado 'si tvaṃ
maṅgalaṃ kuruṣe grhe |
yatra te saṃnidhis tatra
prema-nandaṃ vivardhayet |
mahātma-vāstu-puruṣa
namas tubhyaṃ punaḥ punaḥ || 6 ||
Verneigung dir, du Geist des Hauses,
der du allen Wohlbefinden verschaffst.
Du bist der Geber von Zuneigung und Frieden,
im Haus bewirkst du Glück.
Wo du dich aufhältst,
dort wachsen Liebe und Freude.
O du Hochherziger,
Verneigung dir, wieder und wieder.
prīti-devi namas tubhyaṃ
sneha-bandhasya kāraṇam |
yā duḥkhe 'pi na muñcati
sakhāyaṃ sakhitāspadam || 7 ||
O Prīti-Devī Verneigung dir
Ursache des Bandes der Zuneigung.
Die du auch in Schwierigkeiten einen Freund
nicht verlässt: [das ist] die Grundlage der Freundschaft.
prīti- Freundschaft devi vok f sg o Göttin namaḥ nom sg n Verneigung tubhyam dat sg dir sneha- Zuneigung bandhasya gen m sg des Bandes kāraṇam nom sg n Ursache yā nom f sg yene welche duḥkhe lok n sg bei Schwierigkeit api auch, sogar na nicht muñcati 3 sg präs im Stich lässt sakhāyam nom m pl die Freunde sakhitā- Freundschaft āspadam mon sg n Sitz, Stätte, Gegenstand von
sparśa-devi mahādevi
tvak-sthe lalita-maithuni |
premnaḥ sparśān sadā dātrīṃ
tāṃ devīṃ praṇamāmy aham || 8 ||
O Göttin der Berührung, große Göttin,
die du in der Haut wohnst, du verspielte Paarung.
Vor der stets aus Liebe Berührungen schenkenden,
vor dieser Göttin verneige ich mich.
apoha-devi tvāṃ vande
na-kāra-śakti-rūpiṇi |
sva-mārga-darśini śuddhe
namo viveka-jyotiṣe || 9 ||
O Göttin der Abgrenzung, dich verehre ich,
vom Wesen der Kraft Nein zu sagen,
du Reine, die du den eigenen Weg siehst.
Verneigung dem Licht der Unterscheidung!
śātodari prabhāvati
dehi me buddhivikramam |
śarīra-buddhi-vyāsāya
sukhaṁ mārgaṁ pradarśaya || 10 ||
Oh Leuchtende mit schmaler Taille, gib mir Einsicht und Kraft. Zeige den glücklichen Weg zur systematischen Auseinandersetzung mit Körper und Einsicht.
śātodari vok sg f o dünnbäuchige prabhāvati vok sg f o leuchtende dehi 2 sg imperativ gib me dat sg mir buddhi- Einsicht vikramam akk m sg kraftvolles Auftreten, Kraft, Mut, Intensität śarīra- Körper buddhi- Einsicht yvāsāya dat m sg für die systematische Auseinandersetzung sukham akk m sg den leichten, angenehmen, glücklichen mārgam akk m sg Weg pra-darśaya kaus 2 sg imperativ zeige auf